Als ich neulich aus dem Haus ging, sah ich eine Nachbarin mit einem eigenartigen kleinen Hund, wie ich meinte. Ein paar Tage später habe ich "Renate" wie die Nachbarin heißt, wieder gesehen und staunte nicht schlecht: Der vermeintliche Hund ist ein Igel! Sie erzählte mir, dass der kleine "Lukas" heißt und dass sie sich um ihn kümmert. Der kleine wurde wohl von einem Hund attackiert und hat deshalb nur noch ein Auge. Renate hat ihn deshalb zum Tierarzt gebracht und päppelt ihn jetzt auf. Inzwischen ist aus dem "kleinen" Lukas ein ansehnlicher Igel geworden, der am liebsten Rührei und Birnen frisst.
Wir sehen uns immer mal wieder, denn Lukas und Renate, sind dreimal am Tag eine Stunde im Grünen unterwegs. Um den stachligen Kerl wieder einzusammeln, hat Renate immer ein Handtuch dabei, in das er sich schön einrollt, und dann geht es ab nach Hause.
Diese Begegnung zeigt, wie vielfältig und überraschend das Leben in einer Nachbarschaft sein kann. Die Nachbarschaft ist nicht nur ein geografischer Raum, sondern auch ein soziales Gefüge, in dem Menschen und Tiere miteinander interagieren und sich gegenseitig unterstützen. Renates Engagement für Lukas ist ein schönes Beispiel für die Fürsorge und das Verantwortungsbewusstsein, das in einer guten Nachbarschaft gelebt wird. Es sind solche Geschichten, die das Zusammenleben bereichern und die Nachbarschaft zu einem besonderen Ort machen.
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