Tag des Bau­mes 2025: Ein Zei­chen für den Er­halt un­se­rer grü­nen Nach­bar­schaft

Am 25. April 2025 fei­er­ten die Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner der Ami­-­Sied­lung am Per­la­cher Forst den Tag des Bau­mes mit ei­ner be­son­de­ren Ak­ti­o­n

Ein­ge­la­den hat­te die In­ter­es­sen­ge­mein­schaft Wohn­an­la­gen am Per­la­cher Forst und Te­gern­seer Land­straße e.V. (I­WAP) ge­mein­sam mit dem BUND Na­tur­schutz. Ziel war es, ge­mein­sam ein star­kes Zei­chen für den Schutz der al­ten Bäu­me und den Er­halt des ein­zig­ar­ti­gen Woh­n­um­felds zu set­zen.





Hintergrund: Bedrohte Bäume durch Neubaupläne

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) plant, in der Siedlung rund 1.000 neue Wohnungen zu errichten. Dafür sollen fünf große, neue Wohnblöcke („Village Greens“) entstehen. Viele der bestehenden Gebäude würden abgerissen, was den Verlust zahlreicher alter, prägender Bäume bedeuten würde – insgesamt könnten rund 300 große Bäume betroffen sein.

Dabei gibt es Alternativen: Ein Gutachten zeigt, dass eine Aufstockung und Sanierung der bestehenden Häuser möglich wäre, ohne die grüne Umgebung und die Nachbarschaft zu zerstören.

Info zu Programm und Ablauf

Treffpunkt war:
Wäldchen Lincolnstraße / Ecke Cincinnatistraße

Rednerinnen und Redner:

  • Christian Hierneis (BUND Naturschutz)
  • Alois Thomas Schwarzhuber (IWAP e.V.)
  • Dorit Zimmermann (BUND Naturschutz)
  • Dr. Gisela Krupski (BMBI,  Baumschutz)
  • Martin Klimesch (Rechtsanwalt)
  • Brigitte Alkins (IWAP e.V.)

 

Nach der Be­grü­ßung und den Vor­trä­gen führ­te ein Rund­gang durch die früh­lings­grü­ne Sied­lung. Da­bei wur­den die ge­plan­ten Stand­orte der neu­en Ge­bäu­de ge­zeigt und die Bäu­me, die durch die Bau­a­r­bei­ten be­droht sin­d. Be­son­ders ein­drucks­voll: Die al­ten Bäu­me mit mehr als drei Me­tern Um­fang (ca. 80 – 100 Jah­re al­t), die mit rot­-­wei­ßem Flat­ter­band mar­kiert wur­den, um auf die dro­hen­de Na­tur­zer­stö­rung hin­zu­wei­sen.

Wanderroute © OpenStreetMap Mitwirkende.


Kreativer Protest: Botschaften an den Bäumen

Vie­le Bäu­me wa­ren mit lie­be­voll ge­stal­te­ten Holz­ta­feln ge­schmück­t, die ein­dring­lich auf die Be­deu­tung der Bäu­me hin­wie­sen. Die Bot­schaf­ten reich­ten von „Mün­chen ver­liert pro Jahr 2.000 Bäu­me“, über „Eich­hörn­chen brau­chen mich“ bis hin zu „Wir Bäu­me sind die grü­ne Lun­ge der Stadt­“. Die­se kre­a­ti­ven Schil­der mach­ten deut­lich, wie wich­tig der Er­halt des al­ten Baum­be­stands für das Kli­ma, die Tier­welt und die Le­bens­qua­li­tät im Vier­tel ist.

  • Tafel_Der-Specht-braucht-mich
  • Tafel_Wir-werden-immer-weniger
  • Tafel_Münchens_Zukunftsbäume
  • Tafel_Eichhorn
  • Tafel_2000_Bäume
  • Vogelhaus
  • Tafel_Bäume_statt_Beton
  • Tafel_Ohne_Dich_ist_alles_doof
  • Tafel_Totholz-lebt
  • Tafel_Grüne_Lunge
  • Tafel_Eugen_Roth
  • Tafel_Du_schwitzt_wir_kühlen
  • Tafel_Baumverlust
  • Tafel_Bäume_im_Weg
  • Tafel_Bäume_Verbindung


 

„Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk’ es, ein Jahrhundert.“

 

Eugen Roth

 

Stimmen aus der Nachbarschaft

Ricky Dörrie, Mieterbeirätin im Bezirksausschuss 17 und stellvertretende Vorsitzende des Mieterbeirats der Landeshauptstadt München, betonte in ihrer Stellungnahme:

 „Die Siedlung am Perlacher Forst steht für ein Stück gelebter Nachbarschaft, für grüne Lebensqualität und für generationsübergreifendes Wohnen. Ein zentrales Element dieser Lebensqualität ist der teils historische, gewachsene Baumbestand, der nicht nur das Ortsbild prägt, sondern auch ökologisch und klimatisch von großer Bedeutung ist. [...] Ziel ist nicht nur neues Wohnen, sondern gutes Wohnen – im Einklang mit Mensch und Natur.“

Viele Teilnehmende äußerten Unverständnis darüber, dass „gute, trockene, wärmegedämmte Gebäude abgerissen werden sollen, um an gleicher Stelle neue Gebäude zu errichten und dabei so viel wertvolle Natur zu zerstören.“

Warum der Tag des Baumes so wichtig ist

Der  deutsche Tag des Baumes wird seit 1952 jährlich am 25. April begangen und würdigt die vielfältigen positiven Funktionen von Bäumen für das Stadtklima, die Artenvielfalt und das soziale Miteinander. Gerade in Zeiten von Klimawandel und Artensterben gewinnt der Schutz alter Bäume immer mehr an Bedeutung.

Fazit: Gemeinsam für ein grünes Viertel

Die Ak­ti­on in der Ami­-­Sied­lung zeig­te ein­drucks­voll, wie sehr die Men­schen an ih­rem grü­nen Woh­n­um­feld hän­gen und wie wich­tig der Di­a­log über nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung ist. Die IWAP und der BUND Na­tur­schutz set­zen sich wei­ter­hin für den Er­halt der Bäu­me und ei­ne be­hut­sa­me, so­zi­a­l­ver­träg­li­che Ent­wick­lung des Vier­tels ein.

Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Beteiligung finden Sie auf der Webseite.

✎  ludwich  

E-Mail
Infos